Kein Kommentar – Die Verweigerung der Aussage
Nein, „Kein Kommentar“ ist keine souveräne Antwort.
Es wirkt wie ein Schuldeingeständnis. Ob das fair ist? Vielleicht nicht. Aber menschlich allemal.
Kampf, Flucht – oder einfach stumm?
Denn wenn du unter Druck gerätst, springt dein Stammhirn an. Und das kennt ein ganzes Repertoire an Reaktionen: Kampf, Flucht, Erstarren oder Unterwerfung.
„Kein Kommentar“ ist die Flucht. Und die tritt man an, wenn man nix in der Hand hat – oder der Kampf zu heikel wird.
Schweigen macht angreifbar
Blöd nur: Wer schweigt, gibt Raum. Den anderen. Denen mit spitzen Fragen und zugespitzten Headlines.
Keine Aussage bedeutet: Hier ist Platz für Spekulation. Und der wird genutzt. Immer.
Heißt: Wenn du in der Öffentlichkeit stehst – egal ob Presse, Social Media oder Interview – brauchst du eine bessere Taktik.
Du musst nicht alles sagen. Aber du solltest nie so tun, als hättest du nix zu sagen. Sag, dass du zu einem Punkt gerade nichts sagen kannst oder darfst. Sag, dass du den Sachverhalt prüfst. Oder dass du dazu noch Infos brauchst. Hauptsache: Du zeigst Haltung.
Schweigen ist nicht Kontrolle
Schweigen ist kein Zeichen von Kontrolle. Es ist ein offenes Tor für Interpretationen. Und die fällen selten zu deinen Gunsten aus.
Ich hatte mal einen Kunden, der auf eine kritische Nachfrage im Radio wortlos lachte. War nicht mal bös gemeint – kam aber als Arroganz rüber. Die Presse hat ihn zerrissen.
So bereitest du dich auf kritische Fragen vor
Du willst vorbereitet sein? Dann bau dir ein Set aus Formulierungen für brenzlige Fragen. Kein Bullshit-Bingo. Klare, respektvolle Haltungen.
Hier sind fünf Satzbausteine, die du in dein Repertoire aufnehmen kannst:
- „Dazu liegen mir im Moment noch nicht alle Informationen vor – ich reiche das gern nach.“
- „Ich verstehe die Relevanz der Frage, kann dazu aktuell aber keine verbindliche Aussage treffen.“
- „Das ist ein komplexes Thema – ich möchte sicherstellen, dass ich es korrekt einordne.“
- „Dazu laufen gerade interne Prüfungen, ich kann erst danach fundiert antworten.“
- „Ich nehme Ihre Frage ernst und komme darauf zurück, sobald mir belastbare Details vorliegen.“
Ja, ich weiß: Ein guter Interviewer lässt da nicht locker und wird nachfragen, aber dir gibt diese Antwort Zeit zum Überlegen. Und am besten fällt dir dann ein, was du dir für diesen Fall zurecht gelegt hast.
Wenn du nicht weißt, wie das geht: Schreib mir. Nachricht@textorama.de
Deine Fehler sind deine Superkraft
Und wenn du dich traust: Erzähl mir von deiner peinlichsten Interview-Situation. Ich hab auch ein paar auf Lager.
Oder du startest sanft – mit einem Video von den Fuck-up-Nights. Großartige Menschen, große Fehler, noch größere Learnings.
Trau dich raus aus dem „Kein Kommentar“-Modus. Du hast mehr zu sagen, als du denkst.
18. November 2019

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