Folge 4: Kommentieren ohne Kommentieren

Folge 4 | Podcast: Führung durch den Blätterwald

Kommentieren ohne Kommentieren

Die 7 häufigsten Gründe für Zurückhaltung im Interview – und was Sie stattdessen antworten können -> in dieser Folge des Podcasts für Medientraining.

 

Folge 4: Kommentieren ohne Kommentieren

von Barbara Stromberg | Podcast: Führung durch den Blätterwald

Agenda dieser Folge

Überblick über die Themen dieser Folge:

  • Wann es besser ist, nicht die Wahrheit zu sagen
  • 7 Gründe, um einer Frage auszuweichen
  • Elegante Antwortmöglichkeiten auf unliebsame Interviewfragen

Bonus

Quick-Check: Kein Kommentar – Die Verweigerung der Aussage

DIE WICHTIGSTEN PUNKTE AUS DER FOLGE

Es gibt Fälle, da dürfen oder können Sie nicht mit der ganzen Wahrheit antworten. Die sieben häufigsten Gründe für Zurückhaltung habe ich für Sie zusammengefasst:

  1. vertrauliche Daten von Mitarbeitern, Kunden oder Patienten
  2. anstehende Umstrukturierung wie Kündigung oder Schließung, von denen die Mitarbeiter noch nichts wissen.
  3. Unruhen im Unternehmen die anstehende Streiks, Verhandlungen oder andere Vorgänge, bei denen Sie mit Gewerkschaft oder Betriebsrat Stillschweigen vereinbart haben
  4. sensible Verträge mit Mitarbeitern, Kunden oder Lieferanten, die gefährdet sind, wenn sie öffentlich werden
  5. Geschäftsgeheimnisse finanzieller oder technischer Art, die den Mitbewerbern einen Vorteil verschaffen würden
  6. laufende Verfahren, bei denen Ihnen Ihr Anwalt oder die Anwältin dazu riet, nichts dazu zu sagen, weil das Risiko etwas Falsches zu sagen größer ist als bei Stillschweigen
  7. Krankheiten, Verletzungen oder sogar der Tod von Mitarbeitern oder unternehmensnahen Personen, ohne die Erlaubnis darüber zu sprechen. Angehörige sollten nicht über die Presse davon erfahren.

Was kann man also sagen, um etwas zu kommentieren, ohne sensible Informationen preiszugeben?

Man kann beispielsweise die Begründung liefern, warum man nichts dazu sagt.

Ein Beispiel zu den Tarifverhandlungen, bei den Stillschweigen vereinbart wurde: „Wir haben uns mit der Gewerkschaft darauf geeinigt, bis zum Abschluss der Verhandlungen die Inhalte vertraulich zu behandeln. Sie können sich aber sicher sein, dass wir auch ein Interesse daran haben, unsere Mitarbeiter fair und angemessen zu entlohnen. Wir hoffen auf eine baldige Einigung, mit der alle Seiten zufrieden sind.“

Auf diese Art geben Sie eine zitierfähige Antwort, platzieren Themen Ihrer Agenda und stellen Ihre Position elegant dar.

Es wird ohnehin nichts nützen, die Verhandlungen generell abzustreifen.

Nehmen wir jetzt an, der Reporter fragt nach Umsatzzahlen, die Ihr Unternehmen mit einem neuen Produkt einfährt. Umsatzzahlen also, die Sie nicht preisgeben wollen oder müssen, weil Sie keine Aktiengesellschaft sind.

Ihre Antwort könnte also sein: „Wir geben keine Umsatzzahlen zu einzelnen Produkten bekannt, weil das unseren Mitbewerbern einen unfairen Vorteil verschaffen würde. Was ich Ihnen aber sagen kann: Dieses Produkt hat unsere Erwartungen in Performance und Umsatz weit übertroffen.“

Sensible Verträge oder Verhandlungen lassen sich ebenfalls elegant aus der Kommentarzone befördern: „Ich werde das nicht kommentieren, denn diese Entscheidung wird an anderer Stelle gefällt. Ich habe mein Wort darauf gegeben, nicht das Zünglein an der Waage zu sein, bevor die Entscheidungen gefallen sind.“

Sie müssen Fragen ausweichen, die sensible Daten oder private Fragen betreffen? Sie könnten etwas sagen wie: „Ich verstehe, dass Sie dazu Fragen haben, aber ich bin nicht befugt, Ihnen dazu Auskunft zu geben. Wir nehmen den Schutz privater und sensibler Daten sehr ernst.“

Schreiben Sie mir über Nachricht@textorama.de, wenn Sie erfahren wollen, wie Sie kniffligen Interview-Situationen ausweichen können.

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